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Terherne, 31. Juli - 02. August 2016

 

Angetrieben von 15 kn Wind rauschen wir mit unserer LeLa am frühen Nachmittag über das Sitebuorster Ee. Da wir heute den Vormittag zur Nacht gemacht haben fällt der Mittagsschlaf entsprechend aus und Helen kuschelt sich in ihrem Lifebelt angepickt auf meinem Schoß an mich. Zum Rumturnen und Fotos machen ist ausnahmsweise mal keine Zeit und aufgrund der Schräglage des Schiffs ist keine Hand frei. 

Nach einer Stunde erreichen wir Akkrum und müssen leider für die Stadtdurchfahrt die Segel bergen. Mittlerweile würden wir uns doch mal eine längere Etappe und ein wenig mehr Segeln wünschen, aber in diesem Revier sind so viele schöne Orte und diese liegen so nah beieinander, dass große Schläge schwierig sind. Mal Fluch, mal Segen. "Wie mr et määt, määt mr et verkeeht!" Jetzt freuen wir uns aber erstmal auf unseren zweiten Besuch in Terherne. Dieses Dörfchen bzw. der Hafen hat uns an meinem Geburtstag so gut gefallen, dass wir auf jeden Fall nochmal wieder kommen wollten. Gesagt, getan. Diesmal sind der Hafen und die Ferienhäuser leider nicht so schön leer wie beim ersten Mal, wir ergattern den letzten freien Platz. Danach heißt es verkehrte Welt, Tom und ich tauschen die Rollen. Er kümmert sich um Helen und ich um das Boot. Mami braucht ein paar mausfreie Minuten, wenn ihr versteht was ich meine. Als die zwei zurück kommen, wird dann in vertrauter Dreisamkeit gegrillt. Helen freut sich wie ein Schneekönig über das wieder hervor geholte Spielzeug (alle zwei Wochen werden die Spielzeugtaschen getauscht) Man glaubt nicht mit wieviel Begeisterung sich die Maus über die "neuen" alten Sachen her macht. Danke Tante Gretl für diese tolle Kamera, immer noch eines ihrer Lieblingsspielzeuge.

 

Helen ist zur Zeit ein wenig schräg drauf: Sie ißt schlecht, will am liebsten die ganze Zeit auf Mamis Arm, und stillt sich eher "auf" als ab! Die Tage als auch Nächte sind anstrengend, entsprechend sind wir und insbesondere ich über jede ruhige Minute froh. Hinzu kommt der aufgestaute Schlafmangel der letzten bald 14 Monate. Aber ein Lächeln genügt und alles ist wieder gut. Oder ein "an mich kuscheln". Jedenfalls meistens.

Am nächsten Morgen regnet es und nach dem Pampi Boxenstop klettern Tom und Helen wieder zum Rudelkuscheln nach vorne. Was gibt es schöneres als gemütlich im Vorschiff zu liegen, während der Regen aufs Deck prasselt? Pünktlich zum Frühstücksstart hört es aber auf zu regnen und da die Sonne kräftig scheint ist auch bald alles trocken, so dass wir den Steg rauf und runter krabbeln bzw. laufen können. Während Helen und ich den Leuchtturm erkunden, wäscht der Skipper ein paar Sachen auf der Hand. 
Danach macht Helen ihren "Duracel-ich krabbel euch alle müde"-Mittagsschlaf und ich koche ein paar Portionen Apfel-Karotten-Kartoffel Püree Portionen, die dann später mit Kopf schütteln und Löffel aus der Hand hauen verschmäht werden!!! Wie war das noch? 😡 Irgendwie bekommen wir doch noch mit gutem Zureden ein paar Löffel verfüttert und verbringen dann den restlichen Nachmittag mit Bummeln, Shoppen und Spazieren gehen. Für Mami gibt es endlich die heißersehnte neue Handtasche und ein paar schöne Geschenke für unsere Lieben Daheim finden wir auch. Da wir heute keine Lust auf Kochen haben spazieren wir Richtung Strand, wieder vorbei am schönen Landalpark und kehren dann in den "Strandpavillon" ein. Dort gibt es für den Captain Burger und für mich Schnitzel. Helen mampft glücklich bei beidem mit. Geht doch!
Zurück im Hafen genießen wir wieder die altbekannte Abendstimmung in Terherne. Helen flitzt über die Stege, wir trinken unseren Sundowner und lassen langsam den Tag Revue passieren. So schön ruhig wie unser Abend ist, ist unsere Nacht noch lange nicht. Helen ist unruhig, weint die halbe Nacht und beruhigt sich trotz andauernden Stillens nicht. Im Gegenteil, sie ist richtig wütend. Letztendlich hilft um 3 Uhr nur das Vibucol Zäpfchen, allerdings dauert es selbst damit noch eine ganze Weile bis sie endlich schläft.
Am nächsten Morgen ist das "Gewitter" vorüber. Helen ist wieder gut drauf, nur wir zwei schauen mit müden und kleinen Augen in den Tag. Da hilft nur Duschen. Helen badet derweil in dem tollen holländischen Waschbecken (so eins brauchen wir echt zu Hause). Als alle sauber und munter sind machen wir unsere LeLa Ablegebereit, legen Helen zum Mittagsschlaf hin und winken Terherne zum Abschied. Unser nächstes Ziel: Joure, die Kaffeehauptstadt der Niederlande und die Heimat des Kaffeebrenners Douwe Egberts. Mit anderen Worten: "Auf zum Käffchen in Joure"...
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