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19/02 - Happy Birthday kleine Leichtmatrosin!

Bruinisse - Port Zeelande - Bruinisse, 06. - 15. Juni 2019

Auch in diesem Jahr soll Helens Geburtstag wieder an Bord gefeiert werden. Eine schöne Tradition, wie wir finden und eigentlich auch kaum anders vorstellbar. Wegen Sabines Zehbruch ist unser Wochenendbesuch im Mai in Bruinisse ausgefallen, so dass wir uns erst nach etwa 6 Wochen wieder auf den Weg in Richtung Küste machen. Erneut mit Kuchendeko im Gepäck...


Bruinisse

Donnerstag, 06. - 09. Juni 2019

 

Nachdem wir am Mittag noch mal eben einen Nachholtermin des Schwimmkurses wahrgenommen haben (...wir sind bekloppt, ich weiss...) stehen wir um Punkt halb sieben auf dem Hafenparkplatz und geniessen unseren Abendsnack um 8. Der Tag war zwar mal wieder etwas hektisch und überladen, als wir 3 aber abends in der Plicht sitzen, ist die Welt wieder mehr als in Ordnung! Hier gehören wir hin!!!

 

Der Skipper kann den darauffolgenden Tag kaum erwarten um das neuste Spielzeug auszuprobieren! Während das nagelneue Dinghy 6 Wochen lang ein nutzloses Dasein unter der Persenning in der Plicht fristete, wechselte für einen sagenhaft günstigen Preis ein fast nagelneuer 2PS Aussenborder von Yamaha den Besitzer und soll fortan LeLas Tender mit 2-takt Geknatter vorantreiben.

 

Wir nutzen also den zweiten Tag für kleine Basteleien UND den ausgiebigen Test des wackeren Einzylinders am Heck unseres Gummibootes. Kapitän und Leichtmatrosin sind natürlich hochbegeistert, die Kapitänsgattin verdeht kurz die Augen, hat dann aber zumindest Freude an der Freude ihrer Liebsten. Zwischendurch gibt es natürlich auch einen der heissbegehrten Snackarrangements der Bordchefin...

 

 

Als Helen am Abend endlich sicher in der Koje schläft, geht's im Salon erst richtig los!

Auch darauf haben wir uns riesig gefreut: Kuchendeko!!! Wie schon vor 2 Jahren nutzen wir als Grundlage eine leckeren Brioche und überziehen diesen zunächst mit einer dicken Schicht Schokolade. Später werden Einhörner geklebt und der Kuchen farbig beschriftet. Zu guter Letzt wird der Salon mit Ballons und Girlanden dekoriert. Nun heisst es Warten bis zum Erwachen der kleinen Jubilarin...

 

 

Am folgenden Morgen will das Kind zunächst gar nicht unter der warmen Decke hervorkommen. Erst als wir uns lautstark und wiederholt übertrieben über den Zustand des Salons wundern, kommt sie arg verpennt (in ein paar Jahren nicht nur verpennt, sondern auch verkatert) aus dem Vorschiff gekrochen und betracht zunächst mit neutralem Blick die brennenden Kerzen auf dem Backwerk. Nun schweift der Blick über Ballons und Geschenke und als wir ihr herzlich gratulieren und sie lange knuddeln, realisiert sie endlich, dass dieser Tag ein besonderer für sie sein soll. Schon in der Nacht hat starker Wind im Hafen begonnen, der ein Auslaufen unmöglich macht und so heftig durchs Rigg jault, dass wir mehrfach die Festmacher checken. Vormittags trauen wir uns sogar nicht von Bord, aber drinnen ist es ja auch sehr gemütlich. Helen packt Geschenke aus und probiert natürlich ihr diesjähriges Geburtstags-T-Shirt an. Erst am Nachmittag machen wir einen kurzen Spaziergang zum Roompot Vakantiepark, besuchen den Spielplatz und gönnen uns einen nicht wirlich guten Nachmittagssnack. Durch Bines Snackteller sind wir kulinarisch nun einmal sehr verwöhnt...

 

Am Abend gehen wir zur Feier des Tages in Bruinisse essen. Helen trägt voller Stolz ihre Geburtstagskrone und verputzt zum Nachtisch ihr Geburtstagseis.

 


Port Zeelande

Sonntag, 09. - Mittwoch 12. Juni 2019

3 Tage nach Ankunft und einen Geburtstag später nutzen wir unsere LeLa nun endlich mal wieder für ihren eigentlichen Zweck: Segeln! Gegen Mittag laufen wir aus und nehmen Kurs Nordwest mit Ziel Port Zeelande. Die riesige Marina liegt unmittelbar hinter dem Abschlussdeich, der das Gevelinger Meer von der offenen Nordsee trennt. Der Strand ist fussläufig erreichbar und der angrenzende Center Parks hat ein großes Spassbad. Dort kriegen wir also sicherlich ein paar nette Tage verbracht.

Die Fahrt verläuft sehr angenehm, zwischendurch wird es richtig hochsommerlich, Helen schreibt in ihrem Kinderlogbuch, oder hält Ausschau nach Robben, die hier gelegenlich gesichtet werden, Bine und ich wechseln uns beim gemütlichen Steuern ab. Nachdem wir einen netten, ruhigen Liegeplatz mit schöner Aussicht erhalten haben, wird zunächst der Spielplatz gecheckt und natürlich gegrillt. Ein schöner und erholsamer Segeltag liegt hinter uns...

 

 

Tag 2 in Port Zeelande steht ganz und gar im Zeichen des Dinghyfahrens und Krabbenfangens. Dutzende der Schalentiere werden mit Schinken und Salami geködert und landen in Eimern, welche sich im viertelstundentakt wieder ins Hafenbecken ergiessen. Zwischendurch lädt Helen ihre neuerlichen Angelsportfreunde zu Schlauchbootrundfahrten ein. Der Captain bastelt für die ganze Bande aus dünner Leine, VA-Muttern und Wäscheklammern Krabbenfanggeräte, oder chauffiert die Truppe vom Steg zum Anleger und Angelplatz. Selbst Bine packt die Angellust und quitsch vor Freude, wenn auch sie einen Meeresbewohner nach dem anderen am Haken hat.

 

Irgendwann fragt Helen ob sie mit ihrem neuen Freund Louis zu ihm nach Hause ins Ferienhaus darf. Der Vater zeigt uns wo das Haus ist, von unserem Liegeplatz ist es in Sichtweite, und wir stimmen zu. Wir beide sitzen etwas rast- und tatenlos in der Plicht und Atmen erst wieder auf, als unser Wirbelwind 10 Minuten später wohlbehalten wieder auftaucht. Daran müssen wir uns wohl langsam gewöhnen: Die Minniemaus wird flügge!!! Den restlichen Nachmittag verbringt die Krabbengang zwischen Angelsteg, Ferienhaus und Dinghy fahren...

 

 

Tag 3 ist Strandtag! Wir packen also Eimerchen und Schäufelchen und marschieren los. Als Segler in Holland steht der Strandbesuch nicht täglich an, umso mehr erfreuen sich die Damen an der Barfussaktion im Sand. Lediglich der Skipper fühlt sich erst dann wieder wohl, als die LeLa-Crew mit gereinigten Füßen im Strandlokal sitzt. Es war ein schöner Nachmittag und der Strand ist wirklich imposant, deshalb wohl auch so beliebt bei Kitern aus der ganzen Region.

 

 

Am nächsten Tag werden wir mit üsseligem Regenwetter überrascht. Schade? Nein! Perfekte Bedingungen für das Erlebnisbad im Center Parcs. Dort wird ausgiebig geplantscht und ungefähr 100 mal von Papis Schulter ins Wasser gehüpft. Lediglich die coolen Rutschbahnen gefallen der kleinen Blondine nicht so gut.

 

Der kommende Tag soll wieder stärkeren Wind bringen und trotz recht kühler Temeraturen, entschliessen wir uns kurzerhand nach dem Badevergnügen die Leinen loszuwerfen und zurück nach Bruinisse zu schippern. Eine gute Entscheidung, beschehrt uns der frühe Abend noch eine traumhafte Rückfahrt, als sich die Sonne dem Horizont nähert und unter den Wolken entlang scheint. Wir machen spontan eine Party mit lauter Karnevalsmusik und laufen zur Primetime im Heimathafen ein.

 

 

Im Heimathafen liegen wir wieder wie in Abrahams Schoß und wir versorgen bei dieser Gelegenheit die Vorratsschaps mit Nachschub. Am Donnerstagmorgen erhalten wir spontan Besuch vom Lieblingsnachbarn Manu, der einen freien und windreichen Tag nutzt seinen Kiteschirm über's Wasser zu jagen. Wir fahren also nochmal zum Strand, diesmal per Auto, bewundern Manus Kitekünste und essen lecker im Strandrestaurant.

 

 

Einen Tag vor Abreise kehrt der Sommer zurück und wir segeln bei traumhaftem Wind ein weiteres Mal gen Norden. Diesmal ist die Insel Stampersplaat unser Ziel, eine Insel auf der Sabine bereits als Kind viel Zeit verbracht hat und dort nicht nur jeden Krebs sondern auch die Wildpferde kennt. Leider verbringen wir dort nur ein paar Stunden, da es zum Übernachten noch zu kalt ist, aber wir nutzen die Zeit: wir erkunden den kleinen Hafen mit dem Dinghy, putzen dieses dann gründlich und verstauen es wieder und Grillen. Das Highlight erleben wir jedoch kurz vor unserer Abfahrt: plötzlich galopiert eine riesen Herde wunderschöner Wildpferde an den Segelbooten vorbei und grast dann genüßlich im Hafen. Sie kommen so nahe, dass man sie sogar streicheln kann. Für die kleine Pferdenärrin Helen natürlich ein einmaliger Moment. Kurz bevor es sich die anderen zum Tatort gemütlich machen, setzen wir die Segel und segeln in den Sonnenuntergang. Hach, wie romantisch! Aber tatsächlich so gewesen. Mit dem letzten Büchsenlicht laufen wir in Bruinisse ein.

 


Ein paar tolle Tage liegen hinter uns, Bines Fuß ist wieder ok, Helens Geburtstag an Bord war super, das Dinghy fährt wie geschmiert und wir haben uns in unserem neuen Revier gut eingelebt. Der Sommer kann also kommen und nach einem kurzen Arbeitsstop in Köln freuen wir uns nun auf das bevorstehende Lali-Wochenende 2019!
 

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