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19/04 - Abenteuer Gezeitenrevier

Bruinisse - Goes - Veere, 03. - 09. Juli 2019

Unser Sommerurlaub 2019 führt uns aus dem geschützten Grevelinger Meer auf die Oosterschelde mit richtigen Gezeiten. Für uns und unsere LeLa neues Terrain. Nach der Schleuse in Bruinisse heisst es nun auf Uhrzeit und Pegel zu achten...

Naja, zumindest ein wenig... ;-)


Bruinisse

Mittwoch - Freitag, 03. - 05. Juli 2020

Zu Beginn unseres "großen" Sommerurlaubs grooven wir uns erst mal 2 Tage auf unserer LeLa ein. Nach einigen äußerst anstrengenden Wochen die Bine mit der Orga des Firmenjubiläums verbracht hat, tun ein paar Gammeltage endlich gut! Ausserdem wollen wir noch unseren Segelfreund Henning verabschieden, der von Bruinisse aus mit 2 Mitseglern zu einer langersehnten Reise aufbricht.

Zum Hochzeitstag gibt es für das Ehepaar ein neues Ausrüstungsstück... Den viel gelobten OMNIA Backofen für Gasherde! Der erste Auflauf gelingt deliciös und wir fragen uns, warum wir das Ding nicht schon vor 5 Jahren gekauft haben. Unsere kleine Blondine erscheint im frisch erstandenen Dress zum Abendessen und möchte sich am liebsten fünfmal umziehen, damit auch jedes ihrer neuen geshoppten Teile Beachtung findet.

 


Bruinisse - Goes

Freitag - Montag, 05. - 08. Juli 2020

In aller Herrgottsfrühe, jedenfalls für unsere Verhältnisse, werfen wir am Freitag endlich um 9Uhr die Leinen los und verlassen das Grevelingermeer durch die berüchtigte Bruinisseschleuse. Der Lohn für das frühe Aufstehen ist eine noch nicht mal halb gefüllte Schleuse, so dass wir in Rauschefahrt einfahren und genauso zügig die Ausläufer der heißersehnten Oosterschelde erreichen. Bei herrlichem Sonnenschein können wir die Segel setzen und gleiten gemächlich an den Tonnen vorbei, die alle von Helen einzeln begrüßt werden.

 

 

Nach kurzer Fahrt begeben wir uns, ausgerüstet mit den Ferngläsern, aufs Vorschiff. Alle sind gespannt, ob  wir tatsächlich das Glück haben, die ortsansässigen Seehunde zu entdecken. Und tatsächlich! Auf der Sandbank an der wir vorbeisegeln liegen sie, aalen sich in der Sonne oder robben über den Sand. Wir kommen bis auf ca. 50m heran und segeln eine Wende nach der anderen, um dieses fantastische Naturschauspiel möglichst lange bewundern zu können. Keiner kann später sagen wer lauter vor Freude gequietscht hat: Bine oder Helen ;)

 

 

Wir können uns überhaupt nicht loseisen und nur die Vorfreude auf die Crew der Fine Days lässt uns schließlich weiter segeln. Gegen Mittag erreichen wir die Schleuse zum Kanal, der in seinem weiteren Verlauf im beschaulichen Städtchen Goes endet. Der Hafen "De Werf" zählt zu den süßesten und beschaulichsten Häfen die wir in Holland kennen. Umringt von hohen Bäumen und alten Holzhäusern, dekoriert mit dem ein oder anderen maritimen Ausrüstungsgegenstand und in der Mitte ein kleiner Leuchtturm. Auf der Landzunge an der wir an der Fine Days längsseits gehen steht der Spielplatz, besser geht es nicht. Freudig begrüßen wir Monika und Henno, die wir bereits vor ein paar Wochen auf der Stampersplaat getroffen haben und verbringen den restlichen Nachmittag zusammen.

 

 

Der nächste Tag steht ganz im Zeichen des Shoppings. Und diese "Aufgabe" erledigen wir sehr erfolgreich: Tom bekommt ein paar Flip Flops mit vollintegriertem Flaschenöffner - für den Mann von Welt! Und Bine ein paar Shorts und sehr coole Sandalen. Zum Abschluss des schönen Tages essen wir am Hafen zu Abend und lassen diesen ausklingen...

 

 

Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von Monika und Henno, die weiter wollen nach Yerseke. Wir erfrischen uns nach dem Frühstück ein wenig im Hafenbecken und Tom muss seine Lesebrille, die ihm kurz zuvor ins Hafenbecken gefallen ist, wieder hoch tauchen. Gegen Mittag besuchen wir den nahegelegen Park  "Hollandsche hoeve", ein Naherholungsgebiet für Familien mit diversen Spielplätzen, Obstwiesen und Streichelzoos. Bei schönstem Sommerwetter streifen wir über die saftigen Wiesen hin zu den Schafherden und balancieren über die verschiedenen Attraktionen beim Wasserspielplatz. Alles sehr erholsam und idyllisch. Der anschließende Besuch des Restaurants ist hingegen etwas anstrengend. An jedem Tisch sitzt eine Familie mit mindestens einem quengelnden und/oder weinenden Kind, so dass die Gesamtstimmung und Lautstärke einen dezent gestressten Unterton hat. Auch Helen lässt sich davon leider anstecken und wir sind froh, als wir danach wieder in unserem beschaulichen Hafen sind und einen Sundowner an dem kleinen Leuchtturm zu uns nehmen.

 


Goes - Veere

Montag - Dienstag, 08.07 - 09.07.2020 

Gespannt haben wir die letzten Tage den Wetterbericht verfolgt und uns dazu entschlossen Goes heute zu verlassen und weiterzusegeln. Der Wind ist hier im Landesinneren und sehr geschützten Hafen schwer einzuschätzen und bereits als wir den Kanal erreichen und auf die Schleuse zufahren wird mir immer mulmiger. Wir müssen zwar noch nicht einmal 2 Meilen auf der Oosterschelde fahren, aber genau dies stellt sich als Nachteil heraus. Bei einer größeren Distanz hätten wir wahrscheinlich die Segel gesetzt und wären gekreuzt und dadurch deutlich ruhiger durch die Wellen gesegelt. So motoren wir jedoch voll gegenan und die Welle ist für unsere Bootsgröße ganz ordentlich. In meinem Gesicht steht ein sehr deutliches "Ich habs doch gesagt" geschrieben und die Stimmung befindet sich irgendwo um den Nullpunkt.  Die ganze Situation sorgt dafür, dass Helen das restliche Jahr jedes Mal ängstlich fragt, ob denn diesmal wieder Wellen kommen, leider hauptsächlich weil sie mir meine Angst angemerkt hat. Als wir endlich die Schleuse ins Veerse Meer erreichen haben schläft sie völlig erschöpft ein. 

 

Auf dem nun startenden engen und geschützten Fahrwasser vorbei an Korkene können wir mit halbem Wind segeln und erstmal wieder runter kommen. Als wir das "große" Becken des Veerse Meeres erreichen kommt der Wind wieder gegenan, aber diesmal segeln wir hoch am Wind und es kann sich auch nicht so eine Welle aufbauen wie noch am morgen. Als wir die Hafeneinfahrt von Veere erreichen bin ich wieder einmal froh, nicht der Skipper unseres Bootes zu sein, sondern dankbar, dass Tom uns sicher durch die enge Hafeneinfahrt steuert.

 

 

Im beschaulichen und malerischen Veere merkt man nichts von dem Wind und kurz nachdem wir unsere Leinen auf dem letzten freien Plätzchen belegt haben, wechseln wir unsere Windjacken gegen T-Shirt und kurze Hose. Das Los des Seglers.

 

Auch hier stiefelt Helen stolz mit ihrem Kinderlogbuch zum Hafenmeister und holt sich den heißbegehrten Stempel oder Aufkleber ab, bevor wir uns die Gassen von Veere anschauen. Abends gibt es eine leckere Gemüselasagne in unserem neuen Backofen. Und genauso lecker wie wir den heutigen Segeltag haben ausklingen lassen so startet der nächste genauso lecker: mit einem Eis!

 


Ob die nächsten Tage genauso "Tage der Gegensätze" werden?

 

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