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19/05 - Tage der Gegensätze...

Veere - Marina Kamperland - Middelburg, 09. Juli - 14. Juli 2019

Das Veerse Meer bietet für jeden etwas: das quirlige und urige Städtchen Veere, Inseln voller Natur und Ruhe sowie die nahegelegene "große" Stadt Middelburg, erreichbar über den Middelburgkanal. Wir freuen uns auf die Abwechslung die uns dieses Revier bietet und sind gespannt welche Inseln wir erkunden werden.


Inseln vor Veere

Dienstag, 09. Juli 2019

In Veere findet an diesem Morgen ein mittelalterlicher Markt statt, den wir kurz besuchen, dann aber relativ schnell den Rücken kehren, da uns die Menschenmassen ein wenig abschrecken. Wir freuen uns auf die Ruhe der vorgelagerten Insel "Schutteplaat", die wir nach kurzer Fahrt erreichen. 

 

Wir verbringen den restlichen Tag mit Krabben angeln, "mit dem Bauch auf dem Steg liegen und die Unterwasserwelt beobachten", im Sand spielen, und "von Papi entsanden lassen". Zum Sonnenuntergang machen wir eine Dinghy-Fahrt bei der wir die schönen Seegrundstücke nebst ihrer Häuser bewundern. 

 


Marina Kamperland

Mittwoch, 10. Juli 2019

 

Am nächsten Tag zieht es uns wieder in die Zivilisation und wir beschließen dem nahegelegenen Ort Kamperland einen Besuch abzustatten. Auch ist das Wetter weiterhin durchwachsen, so dass wir auf den Inseln nicht so viele Möglichkeiten haben wie dies in einem Hafen der Fall ist. 

 

Kamperland ist recht verschlafen und bis auf einen netten Tante-Emma Laden sowie einen Spielplatz inklusive Hüpfburg vor einem netten Café bietet es nicht allzu viel. Wir nutzen die Zeit also für eine ausgiebige Wasserschlachtparty bei der wir nebenbei unsere LeLa gründlich schrubben. Dies kommt nicht allzu oft vor, so dass sich ein bewölkter Tag hierzu anbietet. Helen ist begeistert und springt zwischen Wasserparty und Hüpfburg hin und her.

 


Insel "Mosselplaat"

Donnerstag, 11. Juli 2019

 

Am nächsten Morgen verlieren wir keine Zeit: die Sonne scheint und es ist angenehm warm, also auf zum nächsten Inselabenteuer. Wir sind vor lauter Begeisterung so sehr abgelenkt, dass wir einfach den vorausfahrenden Booten folgen und dabei gar nicht richtig auf die Betonnung achten. Zack sitzen wir auf. Tom legt den Rückwärtsgang ein, aber es passiert einfach mal nichts. Nachdem wir vergeblich versucht haben frei zu kommen, stellen sich Helen und ich vorne aufs Vorschiff und versuchen die vorbeifahrenden Motorboote auf uns Aufmerksam zu machen. Doch auch hier muss man leider sagen, passiert einfach nichts. Die Motorbootfahrer fahren ALLE an uns vorbei! Ich kommentiere meine Meinung über Motorbootfahrer an dieser Stelle nicht weiter, wir wollen Jugendfrei bleiben. Die vorbeisegelnden Segelboote hingegen halten alle auf uns zu und sind gewillt uns freizuziehen. Da wir jedoch befürchten, dass diese dann genauso aufsitzen winken wir sie weiter.

 

Auch unser Versuch die Seenotrettung von Veere anzufunken oder diese telefonisch zu erreichen bleibt ohne Erfolg. Nach einer halben Stunde schmieden wir einen neuen Plan: wir binden die Pinne mit Leinen fest und stellen Helen an die Pinne, setzen das Vorsegel, geben Vollgas und Tom und ich hängen uns beide an das Unterwant auf der Steuerbordseite, so dass wir möglichst viel krängen. Endlich bewegt sich unsere alte Lady und mit einem riesigen Schwall Lehmwasser kommen wir schließlich frei.

 

Erleichtert fahren wir weiter zur Mooselplaat und legen dort an. Was für eine Aufregung! Aufregend geht es am Nachmittag dann auch weiter. Zu unserem großen Erstaunen öffnen wir ungläubig eine E-Mail von der YACHT-Redakteurin Kristina Müller, die auf unseren Segelblog aufmerksam geworden ist und fragt, ob sie uns für einen Artikel in der YACHT interviewen kann. Kurzentschlossen rufen wir sie an und erledigen das mit dem Interview auch direkt recht spontan. Wir versprechen ihr noch einige Fotos von unserer Elternzeit zuzusenden und verbringen den restlichen Tag auf der Insel mit Drachensteigen und Frisbee werfen. Der Versuch vom Dinghy aus Schwimmen zu gehen scheitert leider, da es dafür dann doch nicht warm genug ist.

 


Middelburg

Freitag - Sonntag, 12. - 14. Juli 2019

 

Im Vergleich zur Mosselplaat hat unser Ziel der nächsten Tage fast schon großstadtähnliche Züge. Mit halbem Wind geht es am späten Nachmittag in Rauschefahrt gen Middelburgkanal und wir sind richtig traurig, als wir uns nach ca 12 Minuten Segelvergnügen in der Windabdeckung zur Schleuse befinden. Den restlichen Middelburgkanal lassen wir unter Motor hinter uns und weisen die kleine Leichtmatrosin in die Pflichten einer Skipperin und Steuerfrau ein.

 

 

Um kurz vor acht sind unsere Leinen fest und wir machen Resteabendessen vom Vortag. Danach verkrümmel ich mich mit meinem Kindle im Vorschiff und mache es mir gemütlich. Tom und Helen rascheln und klappern währenddessen was das Zeug hält. Mit einem leckeren Kuchenduft in der Nase schlummern wir schließlich ein.

 

 

Happy Birthday Mami! Wir liegen am nächsten Morgen im Wettstreit um die kleinsten Äuglein und pusten gemeinsam die Geburtstagskerzen aus. Zum Frühstück gibt es selbstverständlich Schokoladenkuchen. Kann ein Tag besser beginnen? Danach machen wir uns auf in die City und bummeln durch die süßen Gassen von Middelburg. Mittags essen wir in der Eetkamer Likkepot, einem sehr coolen Café mit wunderschönem Innenhof zu Mittag. Wir lassen meinen Geburtstag mit einer privaten Grachtenfahrt und leckeren Drinks ausklingen und fahren so lange durch die Grachten bis unser Benzintank leer ist. Zum Glück sind wir zu diesem Zeitpunkt bereits im Vorbecken des Hafens, so dass wir nur ein paar Minuten paddeln müssen :)

 

So langsam ist es, unserer Meinung nach, mal wieder Zeit für ein paar Sommer-Sonnen-Plantsch-Tage! Ob wir in diesem Urlaub noch zu unserem verdienten Summer of ´19 kommen?

 

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