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18/07 - Der Sprung über'n großen Teich

Volendam - Enkhuizen - Lemmer, 24. Juli - 25. Juli 2018

Das Markermeer liegt wie ein Ententeich vor uns, als wir aus der Marina Volendam motoren. Anstandshalber wird das Großsegel gesetzt, aber eigentlich hat es nur schattendienenden Charakter. Was

also tun, wenn der Lorenz von oben brennt und kein Lüftchen weht? Richtig! Uns bleibt nur eins: ab ins Wasser und an der Leine hinter der LeLa herziehen lassen. Damit sind wir zwar nicht schneller am Ziel aber deutlich entspannter …


Volendam - enkhuizen

Dienstag, 24. Juli


Gesagt – getan. Auch wenn Tom zunächst skeptisch auf meinen Vorschlag reagiert „Wie? Jetzt hier ins Wasser?“ Von solchen Tagen träumt doch jeder! Kurzerhand springe ich mit der GoPro ins Wasser und mache ein Video während Tom mit Helen einen großen Bogen um mich rumsegelt. Das ist ein ganz schön komisches Gefühl dort im Wasser zu strampeln, plötzlich frischt der Wind auf und das wegfahrende

Heck entfernt sich schneller von einem als gedacht. Das hat ein wenig was von Open Water 2. Aber natürlich werde ich wieder eingesammelt und schnappe mir den Fender den wir hinter uns herziehen. Danach springt der Skipper ins kühle Nass und ich übernehme die Flautenwache.

 


Enkhuizen

Wunderbar erfrischt motoren wir schließlich weiter gen Enkhuizen und freuen uns als wir die Schleuse zum Ijseelmeer passieren und dahinter die Stadtsilhouette vor uns sehen. Es ist jedes Mal aufs Neue ein Erlebnis in Enkhuizen Stadthaven einzulaufen: das wunderschöne Stadttor, die um einen rum ins Wasser springenden Pänz und die Klappbrücke mit danebenliegenden alten Häuschen. (unser Besuch in 2017 hier...)

 

 

Wie letztes Jahr finden wir ein schönes Plätzchen im Stadthaven und okkupieren sofort den Steg. Wenn man ein kleines Boot hat muss man erfinderisch sein und den Lebensraum zu allen Seiten vergrößern. Schnell fühlen wir uns heimisch: Tom genießt sein eiskaltes Bier, derweil plantschen wir Damen in unserem kleinen Swimmingpoool auf dem Vorschiff. Nicht nur uns, auch Helen ist es extrem heiß und wir lassen sie kurzerhand ohne Schwimmweste spielen. Wie heiß ihr wirklich ist merkt man daran, dass sie sich freiwillig ein Zöpfchen mit Spängchen machen lässt. Normalerweise besteht unser Wildfang vehement darauf „zauselig“ sein zu wollen.

 

 

Am späten Nachmittag machen wir uns stadtfein – man beachte das selbstgewählte Outfit der kleinen Dame: Jumpsuit mit lässigem Poncho (eigentlich ein Rock) Sie war nicht davon abzubringen und fest überzeugt, dass man dies so trägt und es auch absolut nicht zu heiß dafür ist. Mit chicem Umhängetäschen von Tante Manu und entsprechend großem Stolz flaniert sie durch die Gassen und wir gehen schmunzelnd hinterher. Traditionell besuchen wir „unser“ Eiscafe und genießen den restlichen Tag bei hochsommerlichen Temperaturen.

 


enkhuizen - lemmer

 

Mittwoch, 25. Juli

 

Heute steht uns endlich "der große Sprung über`n Teich“ bevor und das Wetter könnte nicht besser sein. Die Windstärke stimmt - die Windrichtung auch: am Wind sausen wir über das Ijseelmeer und uns allen steht die Freude ins Gesicht geschrieben. Dank der leichten Bewölkung ist es sehr angenehm und Helen führt freudig ihren ersten Bikini aus. Den habe ich heute Morgen noch schnell bei einer kleinen Shoppingtour in Enkhuizen erstanden. Wir sind fast ein wenig traurig als wir nach fünfeinhalb Stunden die Segel runterholen und in die Schleuse von Lemmer einlaufen – wir hätten ewig so weiter segeln können.

 


Lemmer

Unsere gute Laune wird uns an diesem Tag leider noch kräftig verdorben. Irgendwie bringt uns Lemmer kein Glück, obwohl wir alle drei es doch so sehr lieben … (unsere Erlebnisse in Lemmer in 2016 hier und hier...)

 

Mami ist shoppen, Papi und Helen flanieren genau gegenüber unseres Liegeplatzes durch den Ort, als Tom sieht wie ein Motorboot beim Anlegen unsere LeLa touchiert. Also schnell das Madämmchen auf den Arm und losgerannt. Der niederländische Skipper - glücklicherweise schon mal kein Charterer - zeigt sich jedoch direkt sehr uneinsichtig und leugnet unser Boot berührt zu haben. Kein "sorry", kein "Ist was dran?" Tatsächlich ist nichts passiert, aber die Art und Weise des Mototbootführers hat unserem Kapitän ein wenig die Stimmung getrübt, kennen wir die Holländer doch sonst als freundliche und unkomplizierte Zeitgenossen.

 

Am nächsten Morgen treibt uns das tolle Wetter aus dem Stadthaven Lemmer, wir wollen ganz bald irgendwo ins Wasser springen. Die Temperaturen sind sehr früh bereits sehr hoch... Klingt das nach dem Sommer unseres Lebens...?